Zuletzt aktualisiert: Fr.07.04.2017

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Gilt auch das „Alte Testament“?

 

Luther sagte: Sola Scriptura – Allein die Schrift gilt ...

Als ich die Bibel zu lesen begann, hatte ich so meine Schwierigkeiten, als ich, nachdem ich das Neue Testament durch hatte, das Lesen des Alten Testaments begann. Vieles ist darin so grausam, so unvorstellbar ...

Gilt das „Alte Testament“ eigentlich noch? Ist das nicht total veraltet?

Vielleicht geht es Dir ja ähnlich?

 

Doch was schrieb der Apostel Paulus im Neuen Testament?

2. Timotheus 3, 16-17

Denn alles, was in der Schrift steht (Anm. der Autorin: Altes und Neues Testament), ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift:

Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen.

So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist.

So ist die gesamte Bibel, also das Alte und das Neue Testament von Gottes Geist eingegeben.

 

Was heißt das für uns?

Alles, was im Alten Testament und alles, was im Neuen Testament steht entspricht der Wahrheit. Es sind keine Märchen. Wenn Du etwas aus der Schrift nicht glaubst, dann machst Du Gott zum Lügner – mache Dir das bitte klar!

 

Nimm Dir Zeit und sieh Dir hierzu folgenden Vortrag von Prof. Dr. Werner Gitt an – er war der Leiter der phyiskalischen Bundesanstalt in Braunschweig ... es lohnt sich:

Warum ich als Wissenschaftler der Bibel glaube - mit Prof. Dr. Werner Gitt

·   https://www.youtube.com/watch?v=Ql6wwbhN49I 

·   Dauer ca. 1,5 Stunden

 

Das Neue Testament baut sogar auf das Alte Testament (eigentlich das „erste Testament“, der „erste Bund“) auf. Sehr vieles im Neuen („zweiten“) Testament kann man sogar nur verstehen, wenn man die Parallelstellen und Grundlagen aus dem Alten Testament verstanden hat.

Das Gesetz aus dem Alten Testament (die ersten fünf Bücher Mose, genannt „Pentateuch“ bzw. die „Torah“) ist heute noch – und auch im Himmel – gültig.

 

Du sagst: „Kann das wirklich sein? Die Bibel wurde doch von Menschen geschrieben und unzählige Male abgechrieben! Wie soll ich da noch dran glauben?“

Folgende Verse sind der wesentliche Grund, dass es so gut wie keine Änderungen an der Bibel gibt, obwohl die Texte schon so alt sind – Jesus warnte eindringlich vor der Veränderung des Wortes Gottes:

Lukas 17, 1-3

Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, dass nicht Verführungen kommen. Wehe aber dem, durch den sie kommen!

Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen Anlass zur Sünde gäbe!

 

Gottes Geist wirkt

in der Schrift seit sie das erste Mal aufgeschrieben wurde, bis heute und auch bis zum Tag an dem Jesus ein zweites und letztes Mal zu uns kommen wird. Gottes Geist schützt sie so wirksam vor Angriffen des Satans, die durchaus an einigen Stellen mancher Übersetzungen des Neuen Testaments durch Übersetzungsfehler sichtbar werden, dass trotz einiger Fehler, die sich eingeschlichen haben, der Urtext von Schriftkennern jederzeit rekonstruiert werden kann.

Alle originären Handschriften der göttlich inspirierten Schreiber biblischer Schriften sind im Laufe der Jahrtausende und Jahrhunderte verloren gegangen und nicht mehr erhalten. So gibt es für die hebräischen  und griechischen Urtexte der Bibel nur noch Abschriften von Abschriften. Schreibfehler, Auslassungen und Zusätze der Schreiber können sich deshalb in die überlieferten Urtextfassungen eingeschlichen haben.

Während die jüdischen Kopisten sehr genau und geradezu pingelig waren, damit in den Texten nichts verfälscht wird, waren da die Kopisten neutestamentlicher griechischer Texte durchaus „freizügiger“ und z.T. sogar antijüdisch zu Werke gegangen, wodurch uns z.B. der Sabbat als Feiertag des HERRN abhanden kam. Bitte lerne mehr vom Sabbat und lies diese wichtige Erläuterung!

 

Durch das gewissenhafte Studium der ganzen Schrift kann schnell rekonstruiert werden, wie die fehlerhaften Stellen wirklich lauteten ...

 

Du fragst: „Wie denn?“

Die heilige Schrift ist so verfasst, dass es zu jedem Bericht im Neuen Testament mindestens eine Parallelstelle im Alten Testament gibt. Oft gibt es sogar Parallelstellen innerhalb des Alten Testaments. Durch diese Redundanz kann mittels einfacher Vergleiche der Texte recht schnell auf den eigentlichen Quelltext geschlossen werden.

Außerdem kann durch sogenannte Konkordanz-Software nach der Bedeutung der hebräischen und griechischen Urschriften wortweise geforscht werden, ohne dass man dieser Sprachen mächtig ist. Dadurch können Verfehlungen bezüglich der Übersetzung aufgedeckt und korrigiert werden. Eine gute, kostenfreie Software hierzu findest Du hier:

Step-Bible

 

Du fragst: „Welche Stellen sind denn verfälscht?“

Es handelt sich nach heutiger Erkenntnis nur um einige wenige Stellen im Neuen Testament, die aber die Christenheit heute noch wegen der daraus resultierenden Falschlehre entzweien. Dort wurden insbesondere Aussagen von Paulus bezüglich der Gültigkeit des Gesetzes (Pentateuch) verdreht.

Da steht z.B. heute in der Schlachter 2000 Übersetzung:

Kol 2,16: So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate

Wenn Du auf diese Verdrehung reinfällst, dann glaubst Du, Du bist jetzt frei und darfst ungesunde Nahrung zu Dir nehmen. Aber die Speisegebote gab uns der Herr im Alten Testament, damit wir bis ins hohe Alter gesund und bei Kräften bleiben und nicht um die Juden zu ärgern!

 

Richtig übersetzt heißt dieser Vers:

Kol 2,16: So lasst euch von niemand richten wegen Speise und Trank, sei es wenn Ihr teilnehmt an bestimmten Feiertagen oder Neumondfesten oder Sabbaten

Speisen sind und bleiben auch hier nur die in den Speisegeboten Gottes Gesetzes genannten Speisen. Der Umfang dessen was Speise genannt wird, wurde nicht erweitert.

Auch das Halten des Sabbats wurde hier nicht neutralisiert! Lerne mehr zum Sabbat in dieser wichtigen Erläuterung!

 

Zu den Speisegeboten, sieh Dir folgenden Videobeitrag an:

Torahkunde [5] Gottes Speisegebote | Rein oder Unrein?!

·   https://www.youtube.com/watch?v=_M7PZ_I0L04

·   Dauer ca. 50 Minuten

Kurze Zusammenfassung, was zu unserem gesundheitlichen Wohl von JeHoVaH nicht für uns als Speise vorgesehen ist:

·   Jegliches Tierblut

·   Jegliches Tierfett

·   Schweinefleisch

·   Hasenfleisch

·   Fische ohne Schuppen, z.B. der Aal

·   Meerestiere ohne Flossen, z.B. Scampi, Krebse, Tintenfisch, ...

·   Raubvögel

·   Insekten

·   sonstiges Kriechtier

Auch moderne Wissenschaftler haben durch Untersuchungen nachgewiesen, dass deren Verspeisen deutliche gesundheitliche Nachteile nach sich zieht!

Merke: Auch nicht in Notfällen! Denn im Notfall wirst Du zwar ggfs. wegen Hunger sterben, aber es ist dann besser zu sterben und heil zu ihm ins Himmelreich einzugehen, als noch ein paar Jahre zu leben und von Gott bestraft zu werden. In diesem Sinne, fürchte Gott!

 

Ein weiteres Beispiel, das häufig herangezogen wird, um zu beweisen, dass das Gesetz nun nicht mehr gilt lautet:

Röm 7,6: Jetzt aber, wo wir dem Gesetz gegenüber gestorben sind, das uns gefangen hielt, unterstehen wir ihm nicht länger. Wir stehen jetzt im Dienst einer neuen Ordnung, der des Geistes, und unterstehen nicht mehr der alten Ordnung, die vom Buchstaben des Gesetzes bestimmt war.

Hier muss der Zusammenhang von Römer 1-6 beachtet werden. Dann erkennt man schnell, dass damit nicht gemeint ist, dass das Gesetz nicht mehr zu beachten wäre, sondern dass uns durch unsere Liebe zu Jesus Christus in der Taufe das Gesetz ins Herz gelegt wird, dass wir es nicht mehr nur nach dem Buchstaben befolgen müssen. Es wird uns durch unsere Liebe zum HERRN ein Anliegen sein, sein Gesetz von Tag zu Tag besser zu verkörpern, insbesondere in geistlicher, nicht in buchstäblicher und weltlicher Hinsicht.

 

Denn Paulus schrieb später sogar:

Röm 3,31: Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Auf keinen Fall! Sondern wir bestätigen das Gesetz.

 

Das Gesetz und damit auch die „alten“ Bücher der Bibel gelten immer noch in vollem Umfang, wenn auch einige Vorschriften, die mit dem nicht mehr vorhandenen Tempel in Jerusalem zu tun hatten (die Opfergaben im Tempel wurden ca. 70 n.Chr. mit der Zerstörung des Tempels beendet) nicht mehr für uns auszuüben sind.

Es würde ja auch keinen Sinn mehr machen, noch Tiere für Sünden zu opfern, denn Jesus Christus ist ja ein für alle Mal für die Sünden der Menschen, die ihm glauben, gestorben. Also hat Gott Vater auch den Tempel 70 n.Chr. vernichten lassen, damit das, was nichts mehr Nütze ist, auch nicht mehr praktiziert wird von denen, die Jesus Christus nicht erkannt haben. Genial, oder?

 

Du sagst: „Aber das Alte Testament ist doch so alt, kann das noch stimmen was da drin steht?“

Sicher. Es ist sogar in noch besserem Zustand als das Neue Testament, das wie oben gezeigt in einigen populären Übersetzungen ja ein paar wenige Einflüsse des Widersachers enthält. Vor diesen falschen Lehren sind wir aber durch die Gnade des HERRN geschützt sind, was nicht heißen soll, dass uns die „Verschmutzungen“ nicht kümmern sollen!

 

Du sagst: „Das ist aber starker Tobak!“

Richtig!

Was hast Du von einem allmächtigen Gott anderes erwartet?

 

Du sagst: „Woher weiß man, dass es in noch besserem Zustand ist?“

Durch den Fund der Qumran Rollen konnte belegt werden, dass die Texte des Alten Testaments trotz der jahrtausendelangen handschriftlichen Kopien auch heute noch zu knapp 100% mit den Originalaussagen übereinstimmen. Dies darf als ein Wirken des Heiligen Geistes gewertet werden, denn wir wissen, wie schnell – und oft lustig – sich andererseits menschliche Botschaften von Übermittler zu Übermittler verändern!

 

Du fragst: „Wie soll ich jetzt mit den uralten Texten umgehen? Soll ich die Bibel wörtlich nehmen oder aus dem Zusammenhang verstehen?“

1.         Suche das Gespräch und den Austausch mit anderen Bibel lesenden Christen. Zum Beispiel zusammen mit Deinem Mann oder mit Deiner lieben Frau! Studiere gemeinsam mit ihnen die Bibel und trinkt z.B. dabei einen guten Tee ... dann macht das so richtig Spaß!

2.         Entwickle ein Gefühl für die ganze Bibel und zwar für das Alte- und für das Neue Testament!

 

Du fragst: „Wie gehe ich mit Stellen in der Bibel um, die mich erschrecken?“

Die beste Erklärung für schwierige Bibelstellen findet man in der Bibel selbst.

Lade Dir im Internet eine Studienbibel (hier verlinkt ist die weit verbreitete und recht gute John Mc Arthur Studienbibel), in der die Texte erläutert werden und auch Parallelstellen in der Schrift angegeben sind, wo ein ähnlicher Sachverhalt z.B. in Bezug vom Neuen auf das Alte Testament erzählt wird.

                             

Du fragst: „Wofür ist jetzt also die Bibel nützlich?“

Auch das ist bereits treffend bezeugt von Paulus, wie wir bereits oben gelesen haben:

2. Tim 3,16:
Denn alle Schrift, von Gott eingegeben,

ist nütze zur Lehre,

zur Zurechtweisung,

zur Besserung,

zur Erziehung in der Gerechtigkeit,


dass der Mensch Gottes vollkommen sei,

zu allem guten Werk geschickt.

 

·          Nutze sie also als Anleitung für Dein Leben!

·          Lese sie mit Deinem Ehepartner – es wird Euch in Liebe verbinden!

·          Erzähle Deinen Freunden davon – sie werden dadurch gerettet!

·          Und ganz besonders, nutze sie zur Unterweisung und Erziehung Deiner Kinder – sie sind die Frucht Deines Leibes!

 

Fazit

Gott ist nicht dafür da, dass er hergezogen wird, wenn es Dir mal schlecht geht, sozusagen als Rettungsschirm. Nein, das wäre fatal, wenn Du so denkst, denn er würde Dich nicht in den Himmel lassen am jüngsten Tag!

Gott liebt uns und deshalb erwartet er auch von uns, dass wir ihn lieben und uns allezeit für ihn interessieren und sein Wort verstehen und weiterreichen wollen! Dann ist er jederzeit für uns da und erhört unsere Gebete.

Die Bibel – und sie umfasst das komplette vom Heiligen Geist Gottes eingegebene Wort inklusive Altes und Neues Testament – ist also unsere „Gebrauchsanleitung“ für ein friedliches und liebevolles Zusammenleben auf Erden, uns gegeben von unserem Schöpfer, dem allmächtigen Gott Israels, dessen Name „JeHoVaH“* lautet.

 

Hallelu’JaH!

Gelobt sei JeHoVaH (der HERR)!

Amen!

 

*JeHoVaH ist der name Gottes. Ich gehöre nicht zu den Zeugen Jehova.

 

Anmerkungen hierzu bitte an: Sonja B. Neidhardt